Die Apotheke als Treffpunkt für viele

Mag.a Christine Schneider-Worliczek DGKP

Es ist wieder soweit: Montag und Freitag vormittag sind in der Gnigler Apotheke die stärksten Tage. So versuche ich regelmäßig an meinem „Stammtisch“ – gleich beim Eingang – Senior:innen zu erreichen. Das Projekt wird sehr positiv aufgenommen, selten stoße ich auf Ablehnung oder Desinteresse. Viele Senior:innen aber, und das erfahre ich in den Gesprächen, sind familiär sehr eingespannt. Vor allem die Betreuung der Enkel und Urenkel macht viel Freude, bindet aber auch Zeitressourcen von rüstigen und aktiven älteren Menschen.
Jene, die als“vulnerabel“ bezeichnet werden, kann ich auch hier nicht finden.

Wie ich von den Apothekerinnen erfahre, kommen für jene Zielgruppe meist Angehörige oder Betreuungspersonen oder Nachbarn und stecken die e-card. Da gerade ältere Menschen mit Dauermedikation nur einmal im Quartal zum Hausarzt müssen, sind sie auch in den Arztpraxen selten zu finden.

Heureka: Ich habe nun meine Strategie geändert und es scheint zu funktionieren. Im Gespräch erfrage ich, ob die Menschen „echte Gnigler:innen“ sind. Dadurch leite ich über auf das Umsorgegespräch und freue mich, dass ich die Expertise „Alt-Eingesessene“ erfragen kann. Name und Telefonnummer werden notiert und ich habe einen direkten Kontakt für ein Hausgespräch hergestellt. Das hat in einer halben Stunde bei 3 Leuten funktioniert – ich bin glücklich.


45 min später: 4 weitere Umsorge-Karten für Umsorgegespräche ausgefüllt!

Die Tatsache, dass das Projekt in Verbindung mit dem Bewohnerservice statt findet, ist ein großer Vertrauensbonus im Gespräch mit den lebenserfahrenen Menschen.

Auch der Name St. Anna ist hier jedem ein Begriff. Wenngleich es doch immer wieder Aufklärung benötigt, dass St. Anna heute NICHT MEHR das Tageszentrum ist, sondern nun sozialer Mittelpunkt des Stadtteils werden soll und vom Bewohnerservice betrieben wird.

Und am Ende des Vormittags treffe ich sogar noch einen unserer Freiwilligen der sich bereit erklärt mit mir ein Foto zu machen.

So bin ich gespannt, ob die heutige Aktion auch geholfen hat, Teilnehmer:innen für unsre aktuellen Veranstaltungen zu gewinnen…