Unterstützung im Alltag und Teilhabemöglichkeiten: Was alte Menschen in Stadtteilen brauchen

Ergebnisse von Vernetzungstreffen „Umsorgende Gemeinschaft“
in Gnigl und Salzburg Süd

Das Pilotprojekt „Umsorgende Gemeinschaft für ältere und alte Menschen“startete im Anfang 2023 in der Landeshauptstadt in den Stadtteilen Salzburg-Süd und Gnigl. Organisiert und umgesetzt wird es von conSalis in enger Kooperation mit den jeweiligen Bewohnerservicestellen und der Seniorenberatung der Stadt Salzburg als Projektpartner.

Zentrales Ziel des aus einem Call des Fonds Gesundes Österreich finanzierten Projekts ist der Aufbau eines nachhaltigen Netzwerkes für ältere und alte – im Besonderen armutsgefährdete und sonstig vulnerable – Menschen in zwei Salzburger Stadtteilen. Im Mittelpunkt stehen die Förderung ihrer psychischen, sozialen und körperlichen Gesundheit bzw. die Verhinderung bzw. Überwindung von Isolation und Einsamkeit im Alter. Dafür sollen ältere und alte Menschen, Leistungsanbietende (z.B. Hauskrankenpflege, Ärzte, Apotheken, lokale Vereine etc.) und Freiwillige eingebunden werden.

Am 4. und 9. Mai fanden in den Bewohnerservices von Gnigl und Salzburg Süd erste Vernetzungstreffen mit „Leistungsanbietenden“ statt. Im Mittelpunkt stand der Austausch zu vorhandenen Angeboten und Rahmenbedingungen für alte Menschen in den Stadtteilen, vor allem auch darüber, was derzeit an Angeboten fehlt.

Umsorgende Gemeinschaft – Vernetzungstreffen Salzburg Süd am 9. Mai 2023 Foto: © conSalis|Maria Pramhas

Zentrale Themen der gut besuchten Vernetzungstreffen waren Verhinderung von Einsamkeit und Isolation und was es braucht, damit alte Menschen möglichst lange und autonom in ihrer gewohnten Umgebung leben können. Dabei wiesen Teilnehmende auf in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen hin, für die es an Möglichkeiten für soziale Teilhabe fehlt bzw. die an Angeboten gar nicht partizipieren können. Gerade von Arbeitsüberlastung betroffene mobile Pflegedienste, aber auch praktische Ärzte erfahren in ihrer täglichen Arbeit viel über Alltags- und Sozialbedürfnisse alter Menschen. Deshalb geht es vor allem darum, angesichts der Überlastung professioneller Dienstleistender bzw. des Fehlens unterstützender Angehöriger Freiwillige zu gewinnen. Es braucht Menschen, die Zeit für alte Menschen zur Verfügung stellen und unterstützend wirken: Zum Beispiel für Besuchsdienste, für Gespräche, für Besorgungstätigkeiten oder für Fahrdienste.

Darüber hinaus wurde in den beiden Vernetzungstreffen auch deutlich, dass es in den jeweiligen Stadtteilen bzw. in der Stadt als Gesamtes bereits eine ganze Reihe von Gesundheits-, Beratungs- und Teilhabeangeboten für ältere und alte Menschen gibt. Aber es ist eben nicht selbstverständlich, dass diese Angebote breit bekannt und allen entsprechend zugänglich sind. Dies ruft nach einer stärkeren Vernetzung und einer gemeinsamen Plattform, welche den Austausch und das Wissen über Angebote entsprechend vermittelt.

Wenn ein Arzt, für alte Menschen, für die niemand im Alltag zur Verfügung steht, nach Unterstützung aus der Nachbarschaft fragt. Oder wenn Pflegekräfte erzählen, wie viele alte Menschen Gesprächsmöglichkeiten wünschen: Dafür können Angebote von Freiwilligen und eine Plattform, die Angebote unkompliziert im Stadtteil vermittelt ein wichtiger Beitrag sein.

Umsorgende Gemeinschaft – Vernetzungstreffen Salzburg Süd am 19. Juli 2023
Foto: © conSalis|Bernhard Jenny
Umsorgende Gemeinschaft – Vernetzungstreffen Salzburg Süd am 19. Juli 2023 
Foto: © conSalis|Bernhard Jenny

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